Tochter in der rechtsextremen Szene
Unsere Tochter (16 Jahre) trifft sich in der letzten Zeit mit ganz anderen Freundinnen als früher. Kürzlich war sie zu einem Wochenendausflug mit einer Gruppe, die ich anfangs ganz vernünftig fand. Die Mütter einiger dieser Freundinnen hatten das Wochenende organisiert. Langsam bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, was das eigentlich für Leute sind. Unsere Tochter redet plötzlich sehr befremdlich über ihre Bestimmung als Frau und dass sie auf jeden Fall eine gute deutsche Ehefrau und Mutter werden möchte. Dass nur eine heile Familie, mit dem Mann als Ernährer und der Frau als liebevoller Mutter, einen vernünftigen Staat garantiere. Wir dachten anfangs, das ist so eine Protestphase.
Wir haben beide immer gearbeitet und es war nie eine Frage, dass gerade auch unsere Töchter eine gute Ausbildung machen sollen. Mein Mann und ich sind immer schon politisch interessiert und aktiv gewesen, in der Friedens- und Anti-AKW-Bewegung, ich bin seit den 80er Jahren in der Frauenbewegung engagiert.
Die Teilnahme unserer Tochter an diesen Gruppentreffen nimmt in den letzten Wochen auffällig zu und unsere Versuche, mit ihr darüber zu reden, führen nur zu aggressivem Verhalten und Rückzug.
Wir sind langsam sehr beunruhigt, weil wir inzwischen auch gehört haben, dass sich im Umkreis unserer Kleinstadt einige NPD-Familien angesiedelt haben, die solche Veranstaltungen organisieren. Wir fürchten, dass unsere Tochter da gelandet ist. Am liebsten würden wir ihr den Umgang verbieten, das entspricht aber überhaupt nicht unseren Erziehungsmethoden. Es war uns immer so wichtig, unsere Kinder zu selbstbewussten, solidarischen und verantwortlichen Menschen zu erziehen. Und jetzt so was.
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